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Prokrastination: Warum wir aufschieben - und wie wir in die Gänge kommen

  • Autorenbild: Dr. med. Lienhard Maeck
    Dr. med. Lienhard Maeck
  • 14. Jan.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 31. Jan.

Sie kennen das sicher: Da steht eine Aufgabe auf Ihrer To-do-Liste, die dringend erledigt werden müsste. Doch statt sie anzupacken, finden Sie sich plötzlich beim dritten Katzenvideo auf YouTube wieder; oder Sie fangen an, den Küchenschrank zu putzen. Willkommen im Club der Prokrastinierer! Aber keine Sorge: Es gibt Auswege aus der Aufschieberitis.

Was ist Prokrastination?  

Prokrastination ist das Fachwort für das chronische Aufschieben von Aufgaben – vor allem, wenn es wichtig oder unangenehm wird. Es ist also nicht dasselbe wie mal eben eine Pause einlegen. Vielmehr bedeutet es, dass wir die Aufgabe bewusst meiden und uns stattdessen mit kurzfristig angenehmeren Aktivitäten ablenken.  

Aber warum tun wir das, obwohl es uns Probleme und Stress bereitet?  

Der Kampf zwischen Verstand und Gefühl  

Das Aufschieben hat weniger mit Faulheit zu tun, als man oft denkt. In unserem Gehirn liefern sich der präfrontale Kortex (das Planungs- und Logikzentrum) und das limbische System (die Abteilung für Spass und Belohnung) einen ständigen Schlagabtausch. Wenn die Aufgabe unangenehm scheint, gewinnt oft das limbische System und lenkt uns zu kurzfristigem Vergnügen – eben weil sich das einfach besser anfühlt als diese langweilige Steuererklärung zu machen.

Typische Prokrastinationsmuster  

Vielleicht erkennen Sie sich in einem dieser Muster wieder:

 

  • Perfektionisten: „Ich fange erst an, wenn ich alles perfekt durchdacht habe.“  

  • Vermeider: „Wenn ich es nicht angehe, kann ich auch nicht versagen.“  

  • Adrenalinjunkies: „Ich arbeite besser unter Druck – letzte Minute ist mein Ding.“  


Das Problem: Aufschieben führt oft zu mehr Stress, einem schlechten Gewissen und sogar Schlafproblemen.

Raus aus der Aufschieberitis – Tipps für den Start  

  1. Die 5-Minuten-Regel: Sagen Sie sich, dass Sie nur 5 Minuten an der Aufgabe arbeiten. Oft überwinden Sie dadurch die erste Hürde und machen länger weiter.  

  2. Chunk it down: Zerlegen Sie grosse Projekte in kleine, überschaubare Schritte. Statt "Steuererklärung machen" heisst es dann z. B. "Belege sortieren."  

  3. Belohnungssystem einführen: Versprechen Sie sich eine kleine Belohnung, wenn Sie einen Schritt erledigt haben. Einen Kaffee, einen Spaziergang – Hauptsache, es motiviert Sie.  

  4. Ablenkungen eliminieren: Schalten Sie Benachrichtigungen aus und räumen Sie Ihren Arbeitsplatz auf. Ein ruhiges Umfeld hilft enorm.  

  5. Setzen Sie Deadlines: Selbst gesetzte Fristen wirken oft Wunder, wenn sie realistisch sind.  

Das grössere Bild sehen  

Fragen Sie sich, warum die Aufgabe wichtig ist. Hat sie langfristige Vorteile? Welche Konsequenzen drohen, wenn Sie sie weiter aufschieben? Dieses Bewusstmachen hilft, dem inneren Schweinehund Paroli zu bieten.

Fazit: Es geht ums Dranbleiben  

Prokrastination ist ein ganz normaler Teil des Menschseins – aber sie muss nicht Ihr Leben dominieren. Mit kleinen Tricks und einer bewussteren Herangehensweise können Sie lernen, die Kontrolle zurückzugewinnen und sich selbst besser zu motivieren.  

Und denken Sie dran: Sie müssen nicht perfekt sein – nur anfangen. Na, wie wär's? Jetzt ist ein guter Moment, die erste Aufgabe anzugehen!

Disclaimer: Dieser Blogbeitrag dient nur zu Informationszwecken und ersetzt keine professionelle Beratung durch einen Arzt oder Therapeuten.

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