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Psychiater oder Psychologe - wer macht was?

  • Autorenbild: Dr. med. Lienhard Maeck
    Dr. med. Lienhard Maeck
  • 11. Jan.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 15. Aug.

In der Schweiz gibt es eine ganze Reihe von Fachpersonen, die sich um Ihr psychisches Wohlbefinden kümmern. Zwei Berufsgruppen werden dabei gern mal verwechselt: Psychiater:innen und Psycholog:innen. Was ist also der Unterschied?

Was macht ein Psychiater?


Stellen Sie sich den Psychiater als eine Art „Hausarzt für die Seele“ vor – nur mit einem Medizinstudium plus einer Fachausbildung in Psychiatrie und Psychotherapie. Wir dürfen nicht nur reden, sondern auch Tabletten verschreiben, wenn das Sinn macht. Das Spektrum reicht von Gesprächstherapie über medikamentöse Unterstützung (z. B. Antidepressiva oder Medikamente gegen Angst) bis hin zu Krisenintervention. Das Beste: Die Grundversicherung übernimmt das Ganze – kein Zusatzabo nötig.

Was macht ein Psychologe?


Psycholog:innen kommen aus einer anderen Ecke: Sie haben Psychologie studiert und danach eine mehrjährige psychotherapeutische Weiterbildung absolviert. Sie sind Meister:innen der Gesprächs- und Verhaltenstherapie, können aber keine Medikamente verschreiben – das dürfen in der Schweiz nur Ärzt:innen. Ihre Leistung wird ebenfalls von der Grundversicherung bezahlt – allerdings nur, wenn die Therapie von einem Arzt oder einer Ärztin verordnet wurde.

Zu wem soll ich gehen?


Das hängt ein bisschen davon ab, was Ihre Seele gerade so treibt.


  • Psychiater: Wenn es um schwere Depressionen, ausgeprägte Ängste, Psychosen oder andere ernsthafte psychische Erkrankungen geht – und eventuell auch Medikamente hilfreich sein könnten.

  • Psychologe: Wenn Sie vor allem mit Gesprächen arbeiten wollen – zum Beispiel bei Beziehungsstress, leichteren Ängsten, Stressabbau oder persönlichen Entwicklungsthemen.


Oft arbeiten wir auch Hand in Hand: Ich als Psychiater kann z. B. eine medikamentöse Therapie starten und parallel an eine Psychologin verweisen, die die Gesprächstherapie übernimmt.

Und wenn ich nicht weiss, wo ich anfangen soll?


Dann machen Sie’s wie bei einem Zahnschmerz, bei dem Sie nicht wissen, ob’s ein Loch oder eine Zahnfleischsache ist: Gehen Sie zuerst zum Hausarzt (das sollten Sie ohnehin tun, wenn Sie im Hausarztmodell versichert sind). Der kennt Ihr Gesamtbild und weiss, an wen Sie am besten weiterverwiesen werden.


Und bitte denken Sie daran: Egal ob Psychiater, Psychologe oder ein ganz anderes Fachgebiet – das Wichtigste ist, dass Sie sich Hilfe holen, wenn Sie welche brauchen.

Disclaimer: Dieser Blogbeitrag dient nur zu Informationszwecken und ersetzt keine professionelle Beratung durch einen Arzt oder Therapeuten.

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