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Wie läuft eine Behandlung beim Psychiater ab? Ein Blick hinter die Kulissen

  • Autorenbild: Dr. med. Lienhard Maeck
    Dr. med. Lienhard Maeck
  • 13. Jan.
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 16. Aug.

Für viele klingt das Wort „Psychiater“ erst mal nach schweren Teppichen, düsterem Blick und einer Couch, auf der man stundenlang über die Kindheit reden muss. Spoiler: In Wirklichkeit ist es deutlich unspektakulärer – und vor allem hilfreicher, als Sie denken.

Wer oder was ist ein Psychiater überhaupt?  


Ein Psychiater ist ein Facharzt für seelische Gesundheit – quasi ein Arzt fürs Innere.

Der Unterschied zu einem Psychologen: Psychiater sind Ärzte, haben also Medizin studiert und können auch Medikamente verschreiben. Behandelt werden Depressionen, Angststörungen, Bipolare Störungen, Psychosen und viele andere seelische Belastungen – alles, was einen mental aus der Balance bringen kann.

Der erste Termin: Ankommen, erzählen, verstehen  


Der erste Termin ist vor allem eines: ein Gespräch auf Augenhöhe. Bei mir dauert das Erstgespräch rund 90 Minuten – genug Zeit, um sich in Ruhe kennenzulernen.


  • Anamnese: Ich stelle Fragen zu Ihren aktuellen Beschwerden, Ihrem Alltag, Ihrer Lebensgeschichte und möglichen körperlichen Erkrankungen. Keine Sorge, Sie müssen keinen perfekten Vortrag halten – das ist mein Job, Sie durch die Fragen zu führen.

  • Symptomerfassung: Wir besprechen, wann und wie Ihre Beschwerden auftreten, wie stark sie sind, und nutzen bei Bedarf Fragebögen, um das Ganze besser einzuordnen. Das hilft auch später, den Fortschritt zu messen.

  • Behandlungsplan: Auf Basis der Diagnose schauen wir gemeinsam, welche Therapieformen passen könnten. Das kann eine Psychotherapie sein, manchmal ergänzt um eine Medikation. Reine „Pillenlösungen“ sind selten und auch nicht mein Ziel.

Keine Sorge - hier wird nicht geurteilt


Ein guter Psychiater hört zu, drängt nicht und bewertet nicht. Es gibt keine „falschen“ Antworten und kein moralisches Urteil darüber, was Sie fühlen.

Mein Job ist es, gemeinsam mit Ihnen den Weg zu mehr Stabilität und Lebensqualität zu finden.

Medikamente - ohne Mythen


Falls Medikamente Teil der Behandlung sind, erkläre ich Ihnen genau, welche Optionen es gibt, wie sie wirken und welche Nebenwirkungen auftreten könnten.

Es geht nicht darum, schnell etwas zu verschreiben, sondern gezielt zu unterstützen – so, dass Sie z. B. wieder mehr Energie und Freude im Alltag spüren.

Wie es danach weitergeht 


  • Regelmässige Termine: Wir überprüfen gemeinsam, wie es Ihnen geht, arbeiten an Ihren Themen und passen die Behandlung bei Bedarf an. Typischerweise sind auch kleine "Hausaufgaben", z. B. Verhaltensexperimente, Teil der Behandlung.

  • Psychotherapie: Häufig empfehle ich Kognitive Verhaltenstherapie (KVT), oft kombiniert mit Elementen aus der Klärungsorientierten Psychotherapie. Wenn es Sinn macht, erfolgt auch eine Überweisung an spezialisierte Kolleginnen und Kollegen.

Häufige Sorgen - und warum Sie sich entspannen können


  • „Was, wenn ich nicht weiss, was ich sagen soll?“ Kein Problem – ich stelle Fragen, Sie antworten, so einfach ist das :-).

  • „Muss ich sofort Medikamente nehmen?“ Nein. Medikamente sind nur eine Option – und die Entscheidung treffen wir gemeinsam.

  • „Was, wenn ich mich schäme?“ Es gibt keinen Grund zur Scham – psychische Gesundheit ist genauso wichtig wie körperliche Gesundheit.

Fazit: Ein Schritt in Richtung Gesundheit  


Ein Termin beim Psychiater ist kein Sprung ins Ungewisse, sondern ein Schritt in Richtung Klarheit, Stabilität und Lebensfreude. Sie bringen Ihr Anliegen mit – und wir schauen gemeinsam, wie Sie wieder in Balance kommen.


Also: Keine Panik vor dem ersten Besuch!

Manchmal braucht es einfach jemanden, der mit Ihnen das innere Chaos sortiert – und genau dafür sind Psychiater da.

Disclaimer: Dieser Blogbeitrag dient nur zu Informationszwecken und ersetzt keine professionelle Beratung durch einen Arzt oder Therapeuten.

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