Depression: Mehr als nur Traurigkeit
- Dr. med. Lienhard Maeck
- 26. Jan.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 4. Feb.
Wer das Wort "Depression" hört, denkt häufig zuerst an Traurigkeit. Aber wussten Sie, dass Depressionen oft viel mehr als nur das sind? Tatsächlich gehen sie mit einer Vielzahl von Symptomen einher, die weit über die Gefühlswelt hinausreichen. Werfen wir einen Blick darauf, was Depression wirklich bedeutet und welche Anzeichen darauf hinweisen können.
Was ist eine Depression?
Depression ist eine psychische Erkrankung, die das Denken, Fühlen und Handeln beeinflusst. Sie hat nichts mit „Schwäche“ oder „einfach nur schlecht drauf sein“ zu tun. Es handelt sich um eine ernsthafte Störung, die behandelt werden muss. In der Schweiz erkranken rund 17 Prozent der Bevölkerung im Laufe ihres Lebens an einer Depression, wobei Frauen mit 20 Prozent etwas häufiger betroffen sind als Männer (13 Prozent).
Symptome einer Depression – der Überblick
Depressionen können sich ganz unterschiedlich äussern. Die Symptome lassen sich grob in drei Bereiche einteilen: emotionale, kognitive und körperliche Symptome.
Emotionale Symptome
Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit stehen oft im Vordergrund, aber Depression ist mehr als das. Betroffene berichten häufig von:
Leere oder Gefühllosigkeit: Manchmal fühlt es sich an, als sei innerlich alles abgestorben ("Gefühl der Gefühllosigkeit").
Reizbarkeit oder Überforderung: Nicht nur Traurigkeit, auch ungewöhnliche Gereiztheit kann ein Zeichen sein.
Interessenverlust: Dinge, die früher Freude bereitet haben, erscheinen plötzlich bedeutungslos.
Kognitive Symptome
Depression beeinflusst auch das Denken und die Wahrnehmung. Häufig treten auf:
Konzentrationsprobleme: Sogar einfache Aufgaben fühlen sich anstrengend an.
Negative Gedankenspiralen: Gedanken wie „Ich bin nichts wert“ oder „Es wird nie besser“ können auftreten und sich ständig wiederholen.
Entscheidungsschwierigkeiten: Selbst kleine Entscheidungen können zur Qual werden.
Körperliche Symptome
Überraschend für viele: Depression zeigt sich oft auch im Körper. Dazu gehören:
Erschöpfung und Antriebslosigkeit: Schon das Aufstehen aus dem Bett kann kaum zu bewerkstelligen sein.
Schlafstörungen: Ob Schlaflosigkeit oder exzessives Schlafen – beides kann vorkommen.
Appetitveränderungen: Manche verlieren den Appetit, andere essen plötzlich viel mehr.
Schmerzen: Kopf-, Rücken- oder Bauchschmerzen ohne klare körperliche Ursache.
Warum ist es wichtig, die Vielfalt der Symptome zu kennen?
Viele Menschen erkennen nicht, dass sie an einer Depression leiden, weil sie nicht alle Symptome einordnen können. Jemand, der vor allem unter Schlafproblemen und Erschöpfung leidet, denkt vielleicht zuerst an eine körperliche Erkrankung – und nicht an eine Depression. Darum ist es wichtig, sich über die verschiedenen Anzeichen bewusst zu sein. Depressionen sind gut behandelbar, wenn sie rechtzeitig erkannt werden. Psychotherapie, Medikamente oder eine Kombination aus beidem können helfen, wieder ein Leben voller Freude und Energie zu führen.
Was tun, wenn der Verdacht auf Depression besteht?
Wenn Sie oder jemand in Ihrem Umfeld unter den genannten Symptomen leidet, zögern Sie nicht, Hilfe zu suchen. Hausärztinnen und Hausärzte, Psychiaterinnen und Psychiater sowie Psychotherapeutinnen und -therapeuten sind erste Anlaufstellen. Es erfordert vielleicht etwas Überwindung, den ersten Schritt zu machen, aber es lohnt sich. Niemand sollte eine Depression allein durchstehen – und es gibt Wege heraus.
Fazit
Depression ist mehr als nur Traurigkeit. Die Erkrankung kann sich in vielen Facetten zeigen und das Leben erheblich beeinträchtigen. Das Wissen um die verschiedenen Symptome kann helfen, früher zu handeln und die richtige Hilfe zu finden.
Disclaimer: Dieser Blogbeitrag dient nur zu Informationszwecken und ersetzt keine professionelle Beratung durch einen Arzt oder Therapeuten.