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Psychische Belastungen: Frühzeitig erkennen und handeln

  • Autorenbild: Dr. med. Lienhard Maeck
    Dr. med. Lienhard Maeck
  • 18. Jan.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 31. Jan.

Im hektischen Alltag übersehen wir oft die Signale unserer Psyche – bei anderen genauso wie bei uns selbst. Veränderungen schleichen sich häufig so allmählich ein, dass sie als "normal" erscheinen. Doch wie erkennt man, dass etwas nicht stimmt? Wann lohnt es sich, genauer hinzusehen oder Hilfe in Anspruch zu nehmen? Hier finden Sie einen kompakten Leitfaden, um psychische Belastungen frühzeitig wahrzunehmen und gezielt darauf zu reagieren.

Veränderungen im Alltag

Psychische Belastungen können sich oft durch Veränderungen in Ihrem Verhalten oder Ihrer Tagesstruktur zeigen. Achten Sie darauf, ob Sie:


  • Ihre Hobbys vernachlässigen: Dinge, die Ihnen normalerweise Freude bereiten, machen plötzlich keinen Spass mehr.

  • Energielos sind: Selbst kleine Aufgaben wie Einkaufen oder Aufräumen fühlen sich an, als würden Sie an einem Marathon teilnehmen.

  • Schwierigkeiten mit Routinen haben: Schlafstörungen, unregelmässige Mahlzeiten oder ständiges Vergessen von Terminen sind oft Warnsignale.

Emotionale Warnsignale

Unsere Gefühle sind oft die ersten, die Alarm schlagen. Hören Sie auf Ihre Emotionen, wenn Sie:


  • Ständig gereizt sind: Kleinigkeiten bringen Sie aus der Fassung, und Sie fühlen sich oft genervt oder überfordert.

  • Überwältigende Traurigkeit spüren: Tränen kommen Ihnen ohne erkennbaren Grund, oder Sie fühlen sich emotional abgestumpft.

  • Angst haben, die Ihr Leben beeinflusst: Sorgen kreisen unaufhörlich in Ihrem Kopf, und Sie können sie nicht abschalten.

Körperliche Symptome ernst nehmen

Ja, psychische Belastungen zeigen sich oft auch körperlich. Das nennt man somatische Symptome. Einige Beispiele:


  • Chronische Müdigkeit: Trotz ausreichendem Schlaf sind Sie immer erschöpft.

  • Körperliche Schmerzen: Kopfschmerzen, Rückenschmerzen oder ein Kloss im Hals, ohne dass man einen Grund dafür findet.

  • Magenprobleme: Stress kann Ihnen wortwörtlich auf den Magen schlagen.

Hinweise aus dem sozialen Umfeld wahrnehmen

Oftmals merken Freunde oder Familie, dass etwas nicht stimmt, bevor Sie es selbst wahrnehmen. Achten Sie darauf, wenn andere sagen:


  • „Du wirkst so still in letzter Zeit.“

  • „Warum hast du in letzter Zeit so oft abgesagt?“

  • „Ist bei dir alles okay?“


Diese Fragen sind keine Kritik, sondern Ausdruck von Sorge. Hören Sie darauf!

Wann sollte man Hilfe suchen?

Sie sollten nicht warten, bis die Belastung überhandnimmt. Holen Sie sich frühzeitig Hilfe, wenn:


  • Sie das Gefühl haben, allein nicht weiterzukommen.

  • Ihre Beschwerden Ihren Alltag massiv beeinträchtigen.

  • Sie sich überfordert fühlen oder sogar verzweifelte Gedanken haben.


Es gibt viele Möglichkeiten: Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin, suchen Sie psychiatrische oder psychotherapeutische Unterstützung oder wenden Sie sich an eine Beratungsstelle.

Selbstfürsorge nicht vergessen

Selbstfürsorge ist keine Egozentrik – sie ist der Schlüssel zu einer stabilen Psyche. Achten Sie z. B. darauf:


  • Regelmässig Pausen einzulegen und sich nicht zu überfordern.

  • Mit Freunden und Familie in Kontakt zu bleiben.

  • Ihre eigenen Grenzen zu respektieren. Nein sagen ist erlaubt und kann nötigenfalls auch gelernt werden!

Fazit: Hinhören lohnt sich

Psychische Belastungen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Signal Ihres Körpers und Geistes, dass etwas nicht stimmt. Je früher Sie diese Signale erkennen, desto eher können Sie gegensteuern und sich Hilfe holen. Sie sind nicht allein – und das erste Gespräch ist oft der wichtigste Schritt.

Disclaimer: Dieser Blogbeitrag dient nur zu Informationszwecken und ersetzt keine professionelle Beratung durch einen Arzt oder Therapeuten.

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