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Stress und Gehirn

  • Autorenbild: Dr. med. Lienhard Maeck
    Dr. med. Lienhard Maeck
  • 12. Jan.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 31. Jan.

Stress ist ein Teil unseres Lebens – mal ist er Ansporn, mal macht er uns wahnsinnig. Doch was passiert dabei im Gehirn? Tauchen wir ein wenig ein in die faszinierende Welt der Neurobiologie (keine Sorge, es bleibt leicht verdaulich).

Stellen Sie sich vor, ein wilder Säbelzahntiger springt plötzlich vor Ihnen auf die Strasse (okay, das ist zwar nicht allzu wahrscheinlich, wir wollen aber etwas dramatisch sein). Ihr Gehirn reagiert sofort, der "Chef des Stressmanagements" im Kopf, die Amygdala, schlägt Alarm: „Pass' auf, Gefahr!“.


Das Ganze geschieht über ein Signal an den Hypothalamus, der daraufhin das sog. sympathische Nervensystem aktiviert. Adrenalin flutet den Körper. Das Herz klopft schneller, die Muskeln spannen sich an, die Atmung wird schnell und flach. Alles bereit zur Flucht - oder zum Kampf.

Neben Adrenalin gibt es noch einen zweiten Hauptdarsteller: Cortisol. Dieses Hormon sorgt dafür, dass der Körper bei längeren Stressphasen genug Energie zur Verfügung hat. Denken Sie an Cortisol als das koffeingeladene Energydrink-Team, das Sie durch einen langen Arbeitstag pusht. Doch Vorsicht: Bleibt das Stresslevel länger anhaltend zu hoch, wird Cortisol zum Dauergast – und das mag Ihr Gehirn gar nicht. Depressive Störungen könnten u. a. die Folge sein, aber z. B. auch Schlafprobleme und Bluthochdruck.

Langfristiger Stress kann im Gehirn wie ein Elefant im Porzellanladen wüten. Besonders betroffen ist der Hippocampus, unser Gedächtnismanager. Zu viel Cortisol lässt diesen Bereich auf Dauer schrumpfen, was Gedächtnisprobleme zur Folge haben kann.


Auch die Amygdala, die ja eigentlich nur warnen wollte, wird bei Dauerstress überempfindlich – als ob sie permanent bei jeder Kleinigkeit "Achtung, Gefahr!" schreit.

Zum Glück ist unser Gehirn erstaunlich anpassungsfähig. Mit Entspannungstechniken wie Meditation, Sport oder Atemübungen lässt sich das Gleichgewicht häufig wiederherstellen. Bewegung hilft beispielsweise, überschüssiges Cortisol abzubauen und stärkt den Hippocampus.

Fazit

Stress gehört zum Leben, aber Ihr Gehirn kann lernen, damit umzugehen – mit ein bisschen Hilfe von Ihnen. Und wenn das Chaos mal zu gross wird? Ein Gespräch mit einer Psychotherapeutin oder Psychiaterin ist dann vielleicht eine gute Idee.

Disclaimer: Dieser Blogbeitrag dient nur zu Informationszwecken und ersetzt keine professionelle Beratung durch einen Arzt oder Therapeuten.


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